Auch am Dienstag regnete es. Eine schöne Strecke bei Regen zu fahren lohnte sich nicht. Ich blieb in Kawhia. Als der Regen vorübergehend aufhörte, unternahm ich einen Spaziergang in den Ort. Im Ort flüchtete ich vor dem nächsten Schauer in ein Café. Ich bestellte einen Cappuccino, erst dann sah ich, dass es frische Austern gab – umgerechnet 1,30 Euro das Stück. Eine witzige Kombination. Ein Glas Weißwein wäre besser gewesen, es war aber erst 12 Uhr.
Die Kiwis haben manchmal einen schrägen Humor. Ein Zaun war zum Beispiel mit Gummistiefeln, Fahrrädern, Thermoskannen und einem Kofferradio dekoriert.
Um Kontakt zu anderen zu bekommen, gehe ich zum Kochen ab und an in die Gemeinschaftsküche oder wasche dort mein Geschirr ab. In Kawhia traf ich eine junge Frau aus Hannover, sie ist für ein Jahr nach Neuseeland gekommen und reist alleine in einem Sleepervan, ein Kombi, dessen Rückbank ausgebaut und gemeinsam mit dem Kofferraum als Bett zum Schlafen umgebaut ist. Respekt mit Anfang 20 hätte ich mir so eine Reise nicht zugetraut.
Kawhia liegt etwas abseits der Tourismusströme, um auf die Halbinsel zu kommen, ist es eine Strecke von 50 km vom States Highway. Wer Zeit hat, sollte sich diesen Abstecher gönnen, auch wenn es an der Westküste häufig etwas kühler und feuchter ist.