In den frühen Morgenstunden des 10. Juni 1886 brach der Vulkan Mount Tarawera mit Erdbeben und einer Aschewolke, die bis zu 10 km in die Höhe reichte, aus. In nur sechs Stunden des Ausbruchs wurden Dörfer, Hotels, Farmen und Wälder ringsum unter Gestein und Schlammströmen begraben. Schätzungsweise 120 Menschen kamen ums Leben.
Über den Ausbruch berichtet ein kleines Museum – Buried Valley – mit Ausgrabungen der Grundmauern ehemaliger Gebäude eines Dorfes.
Am Blue Lake verbringe ich die Nacht vom 13. auf den 14. November.
Am Abend fotografiere ich den Vollmond, beim näheren Betrachten des Mondes war ich etwas irritiert. Klar ich bin auf der Südhalbkugel, nicht nur die Sonne steht am Mittag im Norden, auch der Mond steht auf dem Kopf. Auch auf dieser Reise machte ich wieder die Erfahrung, wie gut es ist, Gewohntes und scheinbar Selbstverständlichkeiten in Frage zu stellen bzw. sich aus einer anderen Perspektive anzusehen.
Mitten in der Nacht klingelt mein Smartphone. Aus dem Tiefschlaf gerissen, erklärte mir mein Schwager, dass ein starkes Erdbeben Neuseeland erschüttert hat und eine Tsunami-Warnung gelte. Ich konnte ihn beruhigen, vom Erdbeben hatte ich nichts gemerkt und ein Tsunami betrifft mich hier in den Bergen auch nicht.
An Schlafen war nun erst mal nicht zu denken, im Internet habe ich nach weiteren Informationen gesucht. Nahe Kaikoura auf der Südinsel hat das Erdbeben sein Epizentrum. Die Straßen- und Eisenbahnverbindungen seien unterbrochen. Mir war klar, dass sich damit meine Reisepläne verändern würden. Schade, ich hatte mich auf Kaikoura und Whale-Whatching gefreut. Bevor ich wieder das Licht ausschaltete schrieb ich an Freunde und Bekannte eine E-Mail und teilte ihnen mit, dass ich durch das Erdbeben nicht betroffen sei.
Am nächsten Morgen kam ich mit einem jungen Paar ins Gespräch, auch sie hatten vom Erdbeben nichts mitbekommen, wenige Tage vorher waren sie noch in Kaikoura.